1. Outdoor Experiment

2000 | Kunst in der Land­schaft V | Gut Gas­teil / Prig­g­litz / AT
Ku­ra­tor: Jo­han­nes & Cha­r­lot­te Seidl
Foto: R.H.

Ge­no­me Gnome Pro­ject
Ap­proa­ches since 1984 (ex­cerpt)

Aus­tria, Gut Gas­teil, May 2000

The pilot field ex­pe­ri­ment of the 'Ge­no­me Gnome Pro­ject' took place in Lower Aus­tria in 2000. After in­ten­si­ve field re­sea­rch, which star­ted in the early 80s, I de­ve­lo­ped the first gene-ma­ni­pu­la­ted gno­mes at the end of the last mill­en­ni­um. They are not ob­jects in the con­ven­ti­o­nal sense, but rat­her three-di­men­si­o­nal sket­ches that have come to life.
The gno­mes - ac­tu­al­ly shy earth spi­rits - par­ti­ci­pa­ted vo­lun­ta­ri­ly and co­ope­ra­tive­ly in the art pro­ject. The cu­ri­o­si­ty and in­te­rest of the most­ly ugly crea­tu­res was re­mar­ka­ble, if not un­pro­ble­ma­tic. Right from the start, they de­mon­s­tra­ted a strong will to cre­a­te their own works. De­spi­te ur­gent war­nings (laws of ca­mou­fla­ge, wea­ther, flas­hes of pho­to­gra­phers, and not least the aes­the­tic aspects of the cul­ture es­ta­blish­ment), most of the my­thi­cal crea­tu­res suc­cum­bed to the temp­ta­ti­on to cre­a­te their new exis­tence in terms of media ef­fec­tiven­ess. For ex­am­ple, they rol­led them­sel­ves into glo­wi­ng pig­ments and played tricks on each other. Du­ring the day they see­med rigid and harm­less - like dead mat­ter. Only at night or du­ring spe­ci­al events - such as a solar eclip­se - did they ven­ture far out, so­me­how trans­for­ming them­sel­ves into mo­bi­le pho­nes, power lines, or sa­tel­li­te dis­hes, into the dreams and heads of peo­ple who thought they were un­suspec­tin­gly in the safe city.
The pro­ject was con­cei­ved for a pe­ri­od of 6 months. Con­tra­ry to ex­pec­ta­ti­ons, the gno­mes de­ve­lo­ped a re­si­stan­ce that made it pos­si­ble to con­ti­nue the ex­pe­ri­ment. Con­stant con­trols did not re­sult in any fur­ther con­spi­cuous ac­ti­vi­ties.

After 20 months, ho­we­ver, an ex­tre­me­ly high wil­ling­ness to as­si­mi­la­te was re­cor­ded. (Thus, in the later au­to­psy, nests of squir­rels, birds, sna­kes, ants, and other ani­mals were found in the gno­mes) This ope­ned up the op­ti­on, at least the­o­re­ti­cal­ly, that the genes of the gno­mes might be able to cross the spe­cies bor­der.... These re­a­sons even­tu­al­ly led me and those in­vol­ved in the pro­ject to con­si­der ter­mi­na­ting the at­t­empt in Prig­g­litz.

Ge­no­me Gnome Pro­ject
Ar­beits­an­sät­ze seit 1984 (Aus­schnitt)

Ös­ter­reich, Gut Gas­teil, Mai 2000

Der erste Frei­land­ver­such des 'Ge­no­me Gnome Pro­jects' fand im Jahre 2000 in Nie­der­ös­ter­reich statt. Nach in­ten­si­ven Feld­for­schun­gen die be­reits in den frü­hen 80er Jah­ren be­gann, ent­wi­ckel­te ich zum Aus­gang des letz­ten Jahr­tau­sends erste gen-ma­ni­pu­lier­te Gnome. Sie sind keine Ob­jek­te im her­kömm­li­chen Sinne, son­dern eher drei­di­men­si­o­na­le, le­ben­dig ge­wor­de­ne Skiz­zen.
Die Gnome - ei­gent­lich scheue Erd­geis­ter - be­tei­lig­ten sich frei­wil­lig und ko­ope­ra­tiv an dem Kunst­pro­jekt. Die Neu­gier und das In­ter­es­se der zu­meist häss­li­chen Krea­tu­ren war be­mer­kens­wert, wenn auch nicht un­pro­ble­ma­tisch. Be­reits in der An­fangs­pha­se de­mon­s­trier­ten sie einen star­ken, ei­ge­nen Ge­stal­tungs­wil­len. Trotz ein­dring­li­cher War­nun­gen (Ge­set­ze der Tar­nung, Wit­te­rung, Blitz­lich­ter von Fo­to­gra­fen und nicht zu­letzt die äs­the­ti­schen Aspek­te des Kul­tur­be­trie­bes) er­la­gen die meis­ten Fa­bel­we­sen der Ver­su­chung ihr neues Da­sein auf Me­di­en­wirk­sam­keit hin an­zu­le­gen. Sie wälz­ten sich z.B. in leuch­ten­de Pig­men­te und trie­ben ihren Scha­ber­nack. Tags­über schie­nen sie starr und harm­los - toter Ma­te­rie gleich. Nur nachts oder bei be­son­de­ren Er­eig­nis­sen - wie einer Son­nen­fins­ter­nis - wag­ten sie sich weit her­vor, trans­for­mier­ten ir­gend­wie, um über Han­dys, Strom­lei­tun­gen oder Sa­tel­li­ten­schüs­seln ein­zu­keh­ren, in die Träu­me und in die Köpfe der Men­schen, die sich ah­nungs­los in der si­che­ren Stadt wähn­ten.
Das Pro­jekt war für einen Zeit­raum von 6 Mo­na­ten kon­zi­piert. Wider Er­war­ten ent-wi­ckel­ten die Gnome eine Re­sis­tenz, die es er­mög­lich­te, den Ver­such fort­zu­set­zen. Stän­di­ge Kon­trol­len er­ga­ben keine wei­te­ren auf­fäl­li­gen Ak­ti­vi­tä­ten.

Nach 20 Mo­na­ten wurde al­ler­dings eine ex­trem hohe Be­reit­schaft der As­si­mi­lie­rung pro­to­kol­liert. (So fan­den sich bei der spä­te­ren Ob­duk­ti­on Nes­ter von Eich­hörn­chen, Vö­geln, Schlan­gen, Amei­sen, und an­de­rem Ge­tier in den Gno­men) Dies er­öff­ne­te zu­min­dest the­o­re­tisch die Op­ti­on, dass die Gene der Gnome in der Lage sein könn­ten, die Arten-Gren­ze zu über­sprin­gen.... Diese Grün­de er­wo­gen mich und die am Pro­jekt Be­tei­lig­ten schließ­lich, den Ver­such in Prig­g­litz ab­zu­bre­chen.

Kunst in der Land­schaft V par­ti­ci­pa­ting Ar­tists:
W.M. Pührin­ger, Mi­cha­el Den­nis, Chris­ti­na Sh­mi­gel, Ro­bert Jakes, Ona B., Knopp Ferro, Sung-Kyun Baek, Max Bühl­mann, Babsi Daum, Yvonne Kne­vels, Gen Okabe, Karl Man­fred Ren­nerts, u. And.